18 – Ja, 20 – Hab ich, Zwo – Passe. Jeder hat es schon einmal gehört, doch wie funktioniert das Reizen beim Skat?
Noch bevor die erste Karte ausgespielt wird, muss durch das sogenannte Reizen bestimmt werden, welcher Spieler als Solist gegen die beiden anderen spielt. Das Reizen ist eine Art Punkteauktion, bei der der Höchstbietende Alleinspieler wird. Durch Erhöhen eines Gebotes durch den Bieter wird der Höchstbietende ermittelt. Der Reizvorgang ist für Anfänger oft der komplizierteste Teil des Skatspiels, da Spielwerte auswendig gekannt oder berechnet werden müssen.
Wer reizt wen?
Sind die Karten ordnungsgemäß verteilt, wird gereizt. Mittelhand beginnt mit dem Reizen und bietet Vorhand zunächst das Spiel mit dem niedrigsten Reizwert, nämlich Karo einfach (Reizwert 18).
Hat Vorhand kein Spiel und passt, steigt Hinterhand in den Reizvorgang ein. Dieser kann einen höheren Reizwert abgeben oder ebenso passen.
Hält Vorhand jedoch den Reizwert von Mittelhand, so muss Mittelhand erneut einen höheren Reizwert bieten oder passen.
Merkregel: „Geben, hören, sagen,weitersagen.“
Der Spieler mit dem höchsten Reizgebot bekommt das Spiel und kann den Skat aufnehmen. Anschließend muss er zwei Karten drücken und ein Spiel ansagen. Er ist nun Alleinspieler und spielt gegen die beiden anderen Spieler (Gegenpartei). Die Gegenpartei bildet ein Team und versucht dem Alleinspieler das Spiel abzunehmen, darf sich dabei aber nicht absprechen.
Einpassen
Wagt kein Spieler ein Reizgebot, so wird dieses eingepasst und in der Spielliste entsprechend gekennzeichnet. Der nachfolgende Spieler gibt die Karten zum nächsten Spiel. Das eingepasste Spiel wird nicht wiederholt. Beim Freizeitspiel wird häufig in diesem Fall ein Ramsch mit den ursprünglich ausgeteilten Karten gespielt. Der Ramsch ist aber nicht Bestandteil der offiziellen Skatregeln.
Überreizen
Wenn sich nach dem Spiel herausstellt, dass das Reizgebot nicht erreicht wurde, hat der Alleinspieler überreizt und sein Spiel verloren. Überreizte Spiele können sowohl Handspiele als auch solche mit Skataufnahme sein. Meistens werden Spiele durch Überreizen verloren, wenn ungünstige Karten im Skat lagen.
Beispiel:
Ein Spieler reizt 40 und spielt Herz Hand (Ohne 2 Spiel 3 Hand 4 = 40) und spielt 61 Augen ein. Anschließend deckt er den Skat auf, in dem liegt ein schwarzer Bube (Kreuz Bube oder Pik Bube).
In diesem Fall hat der Alleinspieler sein Spiel trotz eingespielten 61 Augen verloren, da er durch einen schwarzen Buben im Skat seinen Reizwert nicht erreicht hat. Denn der Skat zählt immer zum Blatt des Alleinspielers. Hierbei ergibt sich lediglich der Reizwert 30 (Ohne / Mit 1 Spiel 2 Hand 3). Da 40 gereizt wurde, verliert der Alleinspieler sein Spiel mit dem entsprechenden Reizwert: Ohne / Mit 1 Spiel 2 Hand 3 Schneider 4 Verloren 8 = -80 Punkte